Eckventile sind kleine, aber essenzielle Bauteile in deinem Sanitärsystem. Sie regulieren den Wasserfluss zu Armaturen wie Waschbecken oder Spülkästen und ermöglichen es, einzelne Wasserquellen abzudrehen, ohne die gesamte Hausleitung zu sperren.
Doch was passiert, wenn ein Eckventil nicht mehr richtig funktioniert? Typische Probleme mit alten oder defekten Eckventilen sind festsitzende Mechanismen, undichte Stellen sowie Verstopfungen durch Kalk oder Schmutz.
Falls du einen Austausch der Eckventile vornehmen musst, zeige ich dir in diesem Artikel Schritt für Schritt, wie du dabei vorgehst – sicher, sauber und effizient!
Das Wichtigsten im Überblick
Diese Tabelle hilft dir, typische Probleme beim Austausch oder der Wartung von Eckventilen schnell zu identifizieren und die passende Lösung zu finden.
| Problem | Ursache | Lösung |
|---|---|---|
| Eckventil lässt sich nicht drehen | Verkalkung oder lange nicht benutzt | Mehrmals hin- und herdrehen, ggf. WD-40 oder Kriechöl nutzen |
| Eckventil tropft | Dichtung defekt oder nicht richtig festgezogen | Dichtung prüfen und ggf. austauschen, Ventil nachziehen |
| Wasser tritt aus der Wand aus | Gewinde in der Wand beschädigt | Sofort Wasser absperren und Fachmann rufen |
| Flexschlauch undicht | Überwurfmutter nicht richtig festgezogen, Dichtung fehlt oder defekt | Verschraubung nachziehen, Dichtung prüfen und ersetzen |
| Eckventil sitzt schief | Flexschlauch zu kurz oder falsch montiert | Längeren Flexschlauch nutzen oder Eckventil korrekt ausrichten |
| Nach dem Austausch spritzt das Wasser | Luft in der Leitung | Armatur langsam öffnen, bis die Luft entweicht |
| Eckventil lässt sich schwer aufdrehen | Zu fest angezogen oder festsitzend | Mit Gabelschlüssel vorsichtig lösen, aber nicht mit Gewalt |
| Eckventil schließt nicht vollständig | Kalk oder Schmutzablagerungen im Ventil | Ventil mehrfach auf- und zudrehen, ggf. austauschen |
Vorbereitung: Was du brauchst, um Eckventile auszutauschen
Bevor du mit dem Austausch der Eckventile beginnst, solltest du alle nötigen Werkzeuge und Materialien bereitlegen. Eine gute Vorbereitung spart Zeit, verhindert unnötige Wasserschäden und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.
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Übersicht zur Verwendung:
Gabelschlüssel in verschiedenen Größen (16er, 17er, 19er): Zum Lösen und Festziehen der Eckventile sowie der Flexschläuche.
Eimer oder Becher: Damit Restwasser kontrolliert aufgefangen werden kann und keine Pfützen entstehen.
Handtuch oder Lappen: Zum Schutz des Möbels und zum Aufsaugen von Tropfwasser.
Kreppband: Praktisch zur Markierung von Warm- und Kaltwasseranschlüssen sowie zur Fixierung von Flexschläuchen, damit sie nicht im Weg sind.
Alte Zahnbürste oder kleiner Schraubendreher: Zum Reinigen des Gewindes in der Wand, falls dort Schmutz oder alte Dichtungsreste sitzen.
Wichtige Sicherheitsmaßnahmen vor dem Start
Bevor du das Eckventil entfernst, musst du sicherstellen, dass kein Wasser mehr aus der Leitung nachfließt. Folgende Schritte solltest du unbedingt einhalten:
Wasserzufuhr absperren: Je nach Installation kannst du entweder die Hauptwasserleitung im Haus oder separate Absperrventile für das Badezimmer oder die Küche nutzen.
Restwasser aus den Leitungen lassen: Öffne die Armaturen in deinem Waschbecken oder an anderen Stellen im Haus. Dadurch entweicht der Wasserdruck, und du vermeidest unkontrolliertes Spritzen.
Arbeitsbereich vorbereiten: Möbel schützen, Eimer oder Becher bereithalten und ggf. den Syphon demontieren, um mehr Platz zum Arbeiten zu haben.
Mit dieser Vorbereitung bist du bestens gerüstet, um das Eckventil sicher und ohne größere Probleme auszutauschen!
Demontage der alten Eckventile
Bevor du die alten Eckventile entfernst, ist es wichtig, systematisch vorzugehen. Mit den folgenden Schritten stellst du sicher, dass alles reibungslos klappt und du keine unerwarteten Wasserschäden riskierst.
1. Warm- und Kaltwasseranschluss identifizieren und markieren
Damit du die neuen Eckventile später richtig anschließt, solltest du vorher prüfen, welches Ventil für Warmwasser und welches für Kaltwasser zuständig ist. Ein einfacher Trick:
Öffne die Armatur und stelle sie auf „warm“.
Fühle an den Eckventilen, welches warm wird – dieses ist der Warmwasseranschluss.
Markiere es mit einem kleinen „W“ (z. B. mit Kreppband oder wasserfestem Stift), um später Verwechslungen zu vermeiden.
2. Wasserleitung absperren und Restwasser aus den Leitungen lassen
Schließe entweder das Absperrventil für das Bad oder, falls nicht vorhanden, die Hauptwasserleitung des Hauses.
Öffne nun die betroffenen Armaturen, um den Wasserdruck abzubauen. Lass das Wasser komplett ablaufen – je nach Leitungslänge kann das einige Sekunden bis Minuten dauern.
3. Möbel schützen und Syphon entfernen
Lege ein altes Handtuch unter den Arbeitsbereich, um Spritzwasser aufzufangen.
Falls nötig, entferne den Syphon unter dem Waschbecken. Dadurch hast du mehr Platz zum Arbeiten – und kannst ihn bei der Gelegenheit gleich reinigen oder austauschen.
4. Flexschläuche lösen und Wasser auffangen
Nimm einen 19er Gabelschlüssel und löse vorsichtig die Verschraubung der Flexschläuche am Eckventil.
Halte dabei einen Becher oder kleinen Eimer darunter, um das restliche Wasser kontrolliert ablaufen zu lassen.
Falls die Flexschläuche im Weg sind, kannst du sie mit Kreppband an der Wand fixieren.
5. Eckventile vorsichtig herausdrehen
Nimm einen 16er Gabelschlüssel und drehe das Eckventil langsam gegen den Uhrzeigersinn heraus.
Achtung: Keinesfalls mit Gewalt drehen! Falls das Eckventil festsitzt, versuche es mit leichtem Hin- und Herdrehen zu lockern. Zu viel Kraft kann das Gewinde in der Wand beschädigen – im schlimmsten Fall droht ein Wasserschaden.
6. Gewinde in der Wand reinigen
Prüfe, ob sich Schmutz oder alte Dichtungsreste im Gewinde befinden. Diese müssen entfernt werden, damit das neue Eckventil dicht sitzt.
Nutze dazu eine alte Zahnbürste oder einen kleinen Schraubendreher, um Ablagerungen vorsichtig zu lösen.
Sobald das Gewinde sauber ist, bist du bereit für den Einbau der neuen Eckventile!
Montage der neuen Eckventile
Nachdem die alten Eckventile entfernt und das Gewinde gereinigt wurde, kannst du die neuen Ventile einbauen. Hierbei kommt es vor allem auf die richtige Montage und Dichtung an, um spätere Undichtigkeiten oder Schäden zu vermeiden.
1. Die richtigen Eckventile wählen
Am besten verwendest du Eckventile mit integrierter Dichtung. Diese haben bereits einen Gummidichtring und benötigen kein zusätzliches Dichtmaterial wie Teflonband oder Hanf.
Falls dein neues Eckventil keine integrierte Dichtung hat, musst du es mit einem geeigneten Dichtmittel versehen, um eine zuverlässige Abdichtung zu gewährleisten.
2. Gewindelänge prüfen, um Schäden zu vermeiden
Vergleiche die Gewindelänge des neuen Eckventils mit dem alten.
Falls das neue Ventil länger ist als das alte, solltest du die Tiefe der Aufnahme in der Wand kontrollieren.
Achtung: Ist das Gewinde zu lang und wird zu tief eingeschraubt, kann es hinten in der Wand Druck aufbauen und schlimmstenfalls einen Wasserschaden verursachen.
3. Eckventil vorsichtig einschrauben
Setze das neue Eckventil in das gereinigte Gewinde und drehe es zuerst von Hand ein, bis es festsitzt.
Nun mit einem 17er Gabelschlüssel weiter festziehen, bis der Dichtungsring vollständig verschwunden ist.
Nicht mit Gewalt anziehen! Es reicht, wenn das Ventil fest sitzt und keine Undichtigkeit erkennbar ist.
4. Abdeckrosette anbringen
Schiebe die Abdeckrosette bis zur Wand, sodass die Bohrung sauber verdeckt ist.
Prüfe noch einmal, ob das Eckventil gerade sitzt und sich der Absperrhahn leicht drehen lässt.
Damit sind die neuen Eckventile sicher montiert! Als Nächstes kannst du die Flexschläuche anschließen und die Wasserzufuhr wieder öffnen.
Wiederanschluss der Flexschläuche und abschließende Tests
Nachdem die neuen Eckventile montiert wurden, müssen nun die Flexschläuche wieder angeschlossen werden. Hierbei ist es besonders wichtig, die richtige Reihenfolge einzuhalten und alle Verbindungen auf Dichtigkeit zu prüfen, bevor die Wasserzufuhr endgültig freigegeben wird.
1. Flexschläuche korrekt anschließen
Überprüfe noch einmal, welches Eckventil für Warm- und welches für Kaltwasser zuständig ist.
Schraube die Flexschläuche von Hand auf die jeweiligen Anschlüsse des Eckventils, um das Gewinde nicht zu beschädigen.
2. Überwurfmutter festziehen, ohne den Schlauch zu verdrehen
Verwende einen zweiten Gabelschlüssel, um den Flexschlauch oberhalb der Überwurfmutter zu halten. Das verhindert, dass sich der Schlauch beim Festziehen verdreht oder beschädigt wird.
Ziehe die Überwurfmutter mit einem 19er Gabelschlüssel im Uhrzeigersinn fest, bis sie sicher sitzt.
3. Wasserzufuhr langsam öffnen
Drehe die Eckventile langsam auf, damit das Wasser nicht mit zu hohem Druck in die Leitungen schießt. Ein plötzlicher Wasserschub kann Druckstöße verursachen, die empfindliche Bauteile beschädigen könnten.
Öffne die Eckventile zunächst komplett und drehe sie dann eine Viertel- bis halbe Umdrehung zurück, um Verkalkung oder ein Festsetzen zu verhindern.
4. Dichtigkeit überprüfen
Kontrolliere alle Verbindungen sorgfältig auf Lecks.
Falls Wasser austritt, ziehe die betroffene Verschraubung vorsichtig nach – aber nicht zu fest, da zu viel Druck die Dichtung beschädigen kann.
5. Syphon wieder montieren und Armatur testen
Falls du den Syphon entfernt hast, setze ihn nun wieder an und überprüfe, ob alle Dichtungen korrekt sitzen.
Öffne anschließend die Armatur langsam und lasse das Wasser einige Sekunden laufen.
Achtung: Es kann anfangs leicht spritzen, da noch Luft in den Leitungen sein kann.
Prüfe abschließend noch einmal alle Anschlüsse: Falls nach einigen Minuten oder Stunden Feuchtigkeit an den Verbindungen auftritt, ziehe die betroffene Stelle vorsichtig nach.
Wenn alles dicht ist, sind deine neuen Eckventile erfolgreich eingebaut – und du hast eine zuverlässige Wasserzufuhr ohne Tropfen oder Undichtigkeiten!
Fazit: Eckventile austauschen – einfacher als gedacht!
Der Austausch von Eckventilen ist mit der richtigen Vorbereitung auch für Heimwerker gut machbar. Wer sich an die einzelnen Schritte hält und sorgfältig arbeitet, kann ein undichtes oder festsitzendes Ventil sicher ersetzen – ohne dabei das Sanitärsystem zu beschädigen.
Wenn du deine Eckventile 2-3 Mal im Jahr bewegst, verhinderst du, dass sie festsitzen. Dadurch bleibt die Wasserzufuhr immer zuverlässig regelbar und du sparst dir aufwendige Reparaturen oder teure Notdiensteinsätze.
Mit etwas Sorgfalt und Planung kannst du also selbst für eine sichere und langlebige Installation sorgen – und dein Wassersystem langfristig in Schuss halten.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Austausch von Eckventilen
Wann sollte ich ein Eckventil austauschen?
Ein Austausch ist nötig, wenn:
das Ventil undicht ist oder tropft,
es sich nicht mehr drehen lässt, weil es festsitzt,
Rost oder Kalkablagerungen die Funktion beeinträchtigen,
das Ventil nicht mehr zuverlässig absperrt und Wasser durchlässt.
Welche Werkzeuge brauche ich für den Austausch?
Für die Montage benötigst du lediglich die passenden Gabelschlüssel (16er, 17er, 19er) und bei Bedarf noch eine Wasserpumpenzange.
Muss ich beim Austausch das Wasser im ganzen Haus abstellen?
Das hängt von deiner Installation ab. Falls es separate Absperrventile für das Badezimmer oder die Küche gibt, kannst du nur diese schließen. Wenn keine lokalen Absperrmöglichkeiten vorhanden sind, musst du die Hauptwasserleitung des Hauses oder der Wohnung absperren.
Brauche ich Teflonband oder Hanf zum Abdichten des neuen Eckventils?
Nicht unbedingt. Moderne Eckventile haben integrierte Dichtungen, sodass kein zusätzliches Dichtmaterial erforderlich ist. Falls dein neues Eckventil keine Dichtung hat, kannst du Teflonband oder Hanf verwenden, um eine wasserdichte Verbindung zu gewährleisten.
Was mache ich, wenn sich das alte Eckventil nicht lösen lässt?
Falls das Eckventil festsitzt, versuche es vorsichtig mit kleinen Hin- und Herbewegungen zu lockern. Falls nötig, kannst du das Gewinde leicht mit Rostlöser oder Kriechöl einsprühen und einige Minuten warten. Achtung: Keine Gewalt anwenden! Ein zu starker Drehmoment kann das Gewinde in der Wand beschädigen.
Wie fest muss ich das neue Eckventil anziehen?
Das Ventil sollte handfest eingeschraubt werden, bevor du es mit einem 17er Gabelschlüssel nachziehst. Ziehe es so weit an, bis der Dichtungsring nicht mehr sichtbar ist. Nicht mit zu viel Kraft anziehen! Ein zu fester Sitz kann das Gewinde beschädigen oder zu Undichtigkeiten führen.
Wie kann ich testen, ob das neue Eckventil dicht ist?
Nach der Montage langsam das Wasser wieder aufdrehen und alle Verbindungen auf Feuchtigkeit prüfen. Falls Wasser austritt, vorsichtig nachziehen. Zusätzlich kannst du mit einem Tuch über die Anschlüsse fahren, um kleinste Undichtigkeiten zu erkennen.
Warum spritzt das Wasser aus der Armatur, nachdem ich das Eckventil ausgetauscht habe?
Das liegt daran, dass sich nach dem Absperren Luft in den Leitungen gesammelt hat. Öffne die Armatur langsam, um die Luft kontrolliert entweichen zu lassen. Nach wenigen Sekunden sollte das Wasser wieder normal laufen.
Wie verhindere ich, dass das neue Eckventil irgendwann festsitzt?
Drehe das Eckventil mindestens 2–3 Mal im Jahr komplett auf und wieder zu. Das verhindert Kalkablagerungen und sorgt dafür, dass es auch nach Jahren noch problemlos funktioniert.
Kann ich ein Eckventil auch selbst einbauen oder brauche ich einen Handwerker?
Mit etwas handwerklichem Geschick kannst du ein Eckventil selbst austauschen. Bei Mietwohnungen solltest du vorher mit dem Vermieter klären, ob du selbst Hand anlegen darfst oder ob ein Fachmann beauftragt werden muss.



